3:2 – und die Stempelfarbe hat gereicht…
Autor: Joschik, Mittwoch, 28. Dezember 2011Die Stempelfarbe für die VfB-Stempel auf den Händen der Besucher hat gereicht. Zum Glück, denn vorher waren die Eintrittskarten ausgegangen…
Mit solch einem Zuschauerandrang hatte keiner der VfB-Verantwortlichen gerechnet. In Scharen strömten die Leute an diesem Dienstagabend in die Wolfsgrube. Zehn Minuten vor Spielbeginn war noch eine mehrreihige Schlange an den Kassen zu sehen, die sich bis hinunter an die Straße erstreckte. Mehr als 1.500 Zuseher hatte es letztmalig am 30.12.2006 bei der 1:3-Niederlage im Pokalhalbfinale gegen den Dresdner SC gegeben.
Dieses Mal musste sein Kommen wohl keiner bereuen, denn er bekam ein hochklassiges Volleyballspiel zu sehen und konnte am Ende auch noch jubeln, denn der Sieger hieß nach fünf dramatischen Sätzen VfB 91 Suhl.
Dabei hatte der amtierende deutsche Meister die Partie in souveränem Stil begonnen. Die VfB-Mädels fanden trotz guter Annahme kaum Mittel, um die sehr starke Feldabwehr der Norddeutschen zu überwinden. Schwerin dominierte mit wuchtigen Angriffsschlägen den ersten Satz und gewann ihn schließlich klar mit 19:25. Auch der zweite wurde eine Beute des Meisters, wenn auch knapp mit 23:25. In diesem Satz gelang es den Suhler Mädels allerdings bereits „Augenhöhe“ herzustellen.
Dennoch schien bei fünf Punkten Rückstand in Satz 3 (7:12) ein schnelles Ende des Spiels zu nahen. Doch mit einer unglaublichen Energieleistung gelang es dem VfB nicht nur auszugleichen, sondern auch in Führung zu gehen und den Satz sicher nach Hause zu bringen (25:20). Spätestens ab diesem Satz kochte die Halle, denn es gab eine Vielzahl spektakulärer längerer Ballwechsel zu sehen – oftmals mit dem besseren Ende für die Suhlerinnen. Im vierten Satz führte das Suhler Team zu beiden technischen Auszeiten und auch noch mit 21:19. Doch aufopferungsvoll kämpfende Schwerinerinnen hatten sich beim 23:24 den ersten Matchball beschert. Abgewehrt, dann „Nervenflattern“ bei Claudi und Paty Thormann (beide Aufschlagfehler) und schließlich unter tosendem Jubel des Publikums der Satzgewinn des VfB (27:25).
Restart des Matches – der Tiebreak musste entscheiden. Das Geschehen wogte hin un her, eine zwischenzeitliche Gästeführung konnte der VfB ausgleichen. Spätestens, als auch Denise Hanke Nerven zeigte und einen Aufschlag ins Netz hämmerte (übrigens der einzige Aufschlagfehler im fünften Satz), neigte sich die Waage zugunsten der Südthüringerinnen. Eine entfesselte Martina machte weitere drei Punkte und Vendy setzte mit einem Hammer auf den Block, der von dort unerreichbar für Schwerin abgefälscht wurde, den Schlusspunkt.
21:48 Uhr – die Halle feierte zusammen mit den Mädels ausgelassen. Endlich den Bock umgestoßen und den Tiebreak gewonnen… Eine herausragende Teamleistung und ein wunderschöner Jahresabschluss für das Team um Trainer Felix Koslowski waren Wirklichkeit geworden.
Hier die Statistik zum Spiel. Bemerkenswert auch deshalb, weil einige 16(!) Aufschlagfehler des VfB in den ersten beiden Sätzen gezählt haben wollten…
Und noch etwas: Ausruhen gibt es nicht. Schon in der ersten Januarwoche stehen drei Auswärtsspiele in und um Berlin herum an. Mindestens in Potsdam (am 3.1.) und bei unseren Freunden in Köpenick, die gerade eine glänzende Heimspielserie hinlegen (u.a. mit Siegen gegen Wiesbaden und Stuttgart – 7.1.) wird es wieder ganz, ganz schwer…
Na denn guten Rutsch ins Neue Jahr 2012! Und danach nicht gleich „ausrutschen“!
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Schlagworte: Schweriner SC, Spiele, VfB Suhl