Interview mit Manja Simmank
Autor: Bux, Samstag, 25. November 2006Viel Spaß beim lesen…
Dynamics: Erst einmal vielen Dank, dass Du für uns etwas Zeit übrig hast. Wir legen dann auch gleich mal los mit der ersten Frage: Wir haben ja heute alle ein großartiges und siegreiches Spiel gegen den amtierenden Meister aus Schwerin erleben dürfen. Könntest Du vielleicht kurz aus Deiner eigenen Sicht den Spielverlauf schildern, und beschreiben, was Du als den Knackpunkt der Partie gesehen hast ?
Manja: Also, wir haben zuallererst natürlich sehr gut gekämpft, aber Schwerin hat auch sehr viele eigene Fehler gemacht – zum Beispiel im Aufschlag – und das hat uns die Chance gegeben, ins Spiel hinein zu kommen, und die haben wir auch genutzt. Allerdings hatten wir auch einige „Auf’s“ und „Ab’s“, konnten diese aber besser meistern als der SSC.
Dynamics: In wie weit denkst Du, hat die Atmosphäre in der Halle hier ihren Teil dazu beitragen können, und vielleicht kannst Du sagen, wie sie Dir gefallen hat?
Manja: Ich fand es auf jeden Fall super, und es war auch das erste Mal für mich, vor so vielen Menschen zu spielen. Also, die Atmosphäre war wirklich hervorragend. Ich glaube, das wir „ohne“ möglicherweise nicht gewonnen hätten, denn die Stimmung puscht uns wirklich auf.
Dynamics: Hast Du denn im Vorfeld schon mal was über die Stimmung hier in der Wolfsgrube gehört, oder warst Du sagen wir mal „unbefangen“?
Manja: Ich hab in Dresden natürlich schon gehört, das die Suhler Fans ziemlich „krass“ sind und viel Stimmung machen, und das es sehr schwer für eine Auswärtsmannschaft ist, hier zu spielen.
Dynamics: Ach so. [zufriedenes Nicken in der Runde] Könntest Du uns bitte schildern wie genau der Kontakt zum VfB zustande gekommen ist, und warum Du dich dann für „uns“ entschieden hast?
Manja: Zunächst gab es eine Anfrage, ob ich nächstes Jahr vielleicht nach Suhl kommen wolle, aber dadurch das Anna-Maria jetzt schwanger ist, hat man dann über den Verein in Dresden angefragt, ob ich nicht schon jetzt hier spielen könnte. Dann gab es ein Probetraining, und es hieß „OK, wenn Du willst, kannst Du herkommen…“ Darauf hin hab ich mich dafür entschieden, denn ich glaube es kommt nicht jeden Tag ein Erstligaverein und sagt „Hey, möchtest Du nicht bei uns spielen?“ So eine Chance muss man dann einfach nutzen.
Dynamics: Hat Anja Dir denn schon ein paar „Tricks“ verraten können, und ab wann glaubst Du, wird sie sich wegen Dir warm anziehen müssen?
Manja: Ich denke mal, das ich noch ein bisschen Zeit brauchen werde, da die Spielerfahrung und das Verständnis noch fehlt. Aber ich merke im Training, das ich mir viel von Anja abgucken kann. Ich hab schon das Gefühl, das ich dadurch in dem ersten Monat eine positive Entwicklung durchgemacht habe. Es ist auf jeden Fall schon viel besser geworden – dadurch, dass ich mit Anja trainiere und von ihrer Erfahrung profitiere. Gleiches gilt für die Arbeit mit dem Trainer, der mir sehr viel erklärt und hilft.
Dynamics: Sehr schön. Wie sind denn Deine Eindrücke vom „Rest“ der Mannschaft?
Manja: Echt Super! Sie sind alle sehr lieb, und haben mich richtig gut aufgenommen. Das Training mit ihnen und die Atmosphäre in der Mannschaft sind hervorragend.
Dynamics: Mit den Eindrücken aus den ersten Wochen – was glaubst Du? Wo kann die „Reise“ dieses Jahr noch hinführen? (Tabellenplatz etc.)
Manja: Unser Ziel ist es, einen Medaillenplatz zu erreichen, und ich denke, dass wir das auch schaffen können.
Dynamics: Also mindestens Platz 3. Von mehr möchtest Du jetzt erst einmal noch nicht träumen?
Manja: Träumen schon, aber… [lacht]
Dynamics: Wir werden sehen. Welche Eindrücke hast Du denn von Deiner neuen Umgebung hier in Suhl gewinnen können, und wie hast Du Dich in der WG mit Sherri eingelebt?
Manja: Das Zusammenwohnen mit Sherri ist total nett, denn sie ist einfach immer lustig, das heißt, man kann mit ihr die ganze Zeit lachen. Nun ja, und Suhl ist schon ’ne ziemliche Umstellung zu Dresden, da man hier im Vergleich ja fast gar nichts hat, um was zu unternehmen, wenn man das so sagen kann.
Dynamics: Du kommst ja ursprünglich aus Hoyerswerda, nicht wahr ? (Man erkennt die intensive Vorbereitung…)
Manja: Nein, aus Weißwasser. In Hoyerswerda wurde ich geboren.
Dynamics: Das ist aber irgendwie hier so angekommen. (Oh je, wie kommen wir da wieder raus…)
Manja: Ja, das hab ich schon mitbekommen, aber ich wurde dort nur geboren, und bin in Weißwasser aufgewachsen.
Dynamics: Und dann nach Dresden?
Manja: Genau.
Dynamics: Dann ist Suhl natürlich schon eine kleine Umstellung. Tja, jetzt sind wir auch schon bei der letzten Frage: Volleyball ist ja schon die Nummer 1 in Deinem Alltag, wir würden aber auch gerne wissen, womit Du Dich daneben noch beschäftigst?
Manja: Ich gehe noch arbeiten, und zwar in der Geschäftsstelle. Da habt ihr mich ja schon gesehen. Und nächstes Jahr mache ich dann meine Ausbildung – als Sport- und Fitnesskauffrau.
Dynamics: OK, dann hoffen wir, das wir in Zukunft mit Dir noch viele Erfolge feiern können, und wünschen Dir auch ein paar mehr Einsätze in nächster Zeit, als die zwei kurzen heute.
Manja: Danke, ich denke schon, aber gebt mir noch ein bisschen Zeit.
Dynamics: Du bekommst natürlich die Zeit, die Du brauchst. Wir bedanken uns recht herzlich, das Du die Zeit gefunden hast und wünschen noch viel Erfolg und alles Gute!
Das Interview führte Thomas Augstein (Adlerauge).
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