Derbyzeit in Thüringen
Autor: Bux, Montag, 26. November 2007Wartungsarbeiten an den Servern
Damit es wieder flotter läuft, werden in den nächsten Wochen einige Wartungsarbeiten vorgenommen. Bitte denkt daran, rechtzeitig zu tippen.
Erfurt – Derbyzeit in Thüringen. Das erste Pflichtspiel zwischen Suhl und Erfurt, seit fast vier Jahren, lockte 400 Zuschauer in die Sporthalle des Pierre de Coubertin-Gymnasiums.
Bild: Gelöste Stimmung vor dem Spiel
Wenig überraschend gestaltete sich die Startformation der Südthüringer Damen. Neben den verletzten Manja Simmank und Anne Suchomil durfte auch Sandra Landvoigt erst einmal Platz auf der Bank nehmen. Erfurt vertraute auf die eingespielte Truppe rund um Beate Brabetz (den Fans noch besser unter den Namen »Beate Fischer« bekannt). Zwar ließ die Ankunft vom Spitzenspiel der 2. Bundesliga gegen Stuttgart, nachts um drei Uhr, auf ein kurzes Spiel hindeuten, doch, wie schon im Regionalpokalfinale gegen Grimma, zeigten die Erfurter Damen, dass sie zurecht an der Spitze der 2. Liga stehen. Dennoch lies sich Suhls Scout nicht beirren, und bestellte den Damen ihr verdientes Abendbrot für 19:15 Uhr.
Erwartungsgemäß gestaltete sich der Spielverlauf am Anfang des ersten Satzes, mit leichten Vorteilen für Suhl. Jedoch war auf Seiten der Erfurterinnen nichts von den Reisestrapazen des schweren Auswärtsspiels zu erkennen. Immer wieder gelang es Luise Brand und Beate Brabetz den Suhler Block zu überwinden. Nach einer Auszeit seitens Erfurt, beim Stande von 3-6, fingen die Suhler Damen an zu wackeln. Block und Feldabwehr gestalteten sich gegen die wild aufspielenden Erfurterinnen als wenig effizient. Als nun auch im Angriff nichts mehr zu funktionieren schien, ging Erfurt in Führung. 12-13 aus Suhler Sicht. Als dann auch noch Grit eine Aufgabe mehrere Meter hinter die Grundlinie platzierte kamen leichte Zweifel am geforderten 3 zu 0 Sieg auf. Bis zur zweiten technischen Auszeit, beim Stande von 14-16 aus Suhler Sicht, liefen die Damen des VfB weiter einen kleinen Rückstand hinterher. Keines der Teams wollte auch nur einen Ball verloren geben, was auf den Rängen für zahlreichen Szenenapplaus führte. Nun setzte sich jedoch langsam die Erfahrung auf Seiten der Suhlerinnen durch, und so konnte Punkt für Punkt der erste Satzgewinn, im wahrsten Sinne des Wortes, »erarbeitet« werden. Mit einer Serie von 11 zu 4 Punkten zeigten Suhls Damen endlich mal wieder, dass man gegen Ende eines Satzes mit viel Konzentration den Gegner weich kochen kann. Allerdings leisteten sich die Damen aus Erfurt in dieser Phase des Spiels viele Fehler, die Suhl natürlich dankend an nahm. So landeten mehrere Bälle außerhalb der Suhler Hälfte, oder fanden erst gar keinen Weg über die Netzkante. Beim Stande von 23-18 konnten sich nun die Suhler Fans das erste mal von der Tribüne erheben, und ihre Schützlinge nach dem verwandelten 25-20 von Grit Lehman auf die gegenüberliegende Seite begleiten.
Bild: Der Chef gibt den Takt vor.
Ein ähnliches Bild wie im ersten Satz zeichnete sich auch im zweiten ab. Suhl weiterhin unkonzentriert, und so geriet man schnell wieder in Rückstand. Auch Han´s Auszeit beim Stande von 3-4 brachte wenig. Immerhin konnten die Suhler Damen so den ersten Hunger mit frischen Obst überbrücken – zu diesem Zeitpunkt war es schwer zu planen, wann man endlich was richtiges zu beißen bekommt, denn schnell lag man weitere 2 Punkte zurück, als eine Annahme im Aus landete und ein weiterer geblockter Ball auf der eigenen Hälfte aufschlug.
Ein weiteres Mal kam Suhl ein wenig Schützenhilfe der Erfurter Damen zu Gute, als Beate Brabetz an der Netzkante scheiterte und auch die Finten von Zuspielerin Christel Fröhlich nicht mehr ganz ihre vormals überraschende Wirkung zeigten. Nun zeigte die Anzeigetafel wieder die ersehnte Führung für Suhls Damen an. Lag man zur technischen Auszeit noch 6-8 zurück, so konnte man beim 10-9 wieder an einen deutlichen Ausgang des Satzes glauben. Jedoch war durch viele kleine Fehler auf beiden Seiten eine deutliche Punktedifferenz nicht zu erwarten. So landete eine Aufgabe von Grit mehrere Meter im Aus. 16-15 zeigte die Anzeigetafel zur 2. technischen Auszeit an. Nach einer weiteren Stärkung war es Maja, die mit 3 Assen in Folge eine Vorentscheidung herbei führen konnte. Beim Stande von 22 zu 17 versuchte es Jürgen Treppner noch ein mal mit einer Auszeit die Abstimmung auf Erfurts Seiten zu verbessern, jedoch durften die Suhler Fans nach dem 23-17 ein weitere Mal »ihre Mädels« zum Satzgewinn treiben.
Bild: Endlich wieder ein 3 zu 0
Um 18:50 Uhr, also 25 min vor dem geplanten Abendbrot, startete Satz drei, und da Erfurt ein netter Gastgeber war, ließ nun die Gegenwehr endgültig nach. Mit schönen Angriffen von Tanja und immer mehr Fehlern von Erfurts Damen konnte sich der VfB schnell auf 5-1 absetzen. Auch ein Wechsel der Zuspielerin (Franziska Monser kam ins Spiel) auf Seiten der Erfurterinnen änderte wenig. Nach der 1. Auszeit von Erfurt war auch bei den Suhler Fans der Akku wieder geladen, und da ein Bier schnell schal wird musste nun auch der Satz schnell beendet werden. Nach dem 10-1 schien auch bei Tanja, die seit dem 1-1 für die Angaben zuständig war, der Arm langsam taub zu werden, und so gestattete man Erfurt ein paar weitere Punkte (11-4). Das Niveau konnte nun allerdings auf beiden Seiten nicht mehr hoch gehalten werden. Erfurt schien nicht mehr zu können, Suhl schien nicht mehr zu wollen. So kamen beide Teams noch einige Punkte fast geschenkt, vernachlässigte man doch nun beidseitig die Blockarbeit. Nach den Spielständen 13-6, 16-6, 19-9, 20-11 kam der Satz in die Endphase. Nach einer Netzangabe von Erfurt war es Sandra, welche Anfang des dritten Satzes ins Spiel kam, die mit 2 Assen das Spiel für Suhl beenden durfte.
Bild: Frierender Pizzafahrer: „Wo bleibt Micha Döring?“.
Bis zur angestrebten Endzeit von 19:15Uhr blieben also noch ein paar Minuten für den verdienten Applaus für die Akteure des streckenweise sehr unterhaltsamen Spiels, sowie einige Interviews. Pünktlich und zufrieden verließen die Suhler Fans die Erfurter Halle, welche sich auch an diesem Abend sehr gastfreundlich präsentierte, mit dem Versprechen, auch mal wieder zu einem Punktspiel des SWE-Volleyteams die Damen aus der Landeshauptstadt zu unterstützen. Dass der Suhler Scout auch einmal etwas übersehen kann, zeigte sich, als ein Pizzafahrer ungeduldig vor der Halle des Gymnasiums auf die Abnahme der minutiös geplanten Speisen wartete. Verhungern musste aber scheinbar niemand, da nach einem Dynamischen Hinweis auch die Lieferung einen Abnehmer fand. Ob Micha allerdings auch weiterhin für die Essenbestellung verantwortlich ist, konnte zum Redaktionsschluss noch nicht ermittelt werden. ;
Bleibt festzuhalten, dass die Scharte, die das Spiel gegen Dresden eine Woche zuvor hinterließ, ausgewetzt werden konnte, auch wenn es in der Liga gegen Schwerin, zwei Tage vor dem Derby, nur für einen Satzgewinn reichte.
Selbst wenn der Gegner im Pokal »nur« Erfurt hieß, so blieb das Suhler Team dieses Mal von einem peinlichen Auftritt, wie in der Vergangenheit öfters gegen »die vermeintlich Kleinen« gezeigt, verschont (man erinnere sich an das grauenhafte 3-2 in Grimma). Erfurt präsentierte sich gewohnt stark, und unterstrich zurecht, dass mit konsequenter Jungendförderung im Volleyball viel erreicht werden kann. Im Viertelfinale des DVV-Pokals wartet mit dem USC Münster ein weiteres Team mit vielen jungen Talenten auf die Schützlinge von Han Abbing. Bevor es jedoch am 9.12. in der heimischen Wolfsgrube zum Aufeinandertreffen der beiden Teams kommt, warten harten Brocken in der Liga. Genug Selbstvertrauen sollten die Damen mittlerweile ja getankt haben, und mit viel Konzentration ist sicher auch ein Sieg gegen Wiesbaden und Hamburg möglich. (BX)
Ein Interview mit Micha zum aktuellen Spieltag ist schon mal online.
Die Bilder zum Spiel findet ihr hier in unseren Galerien (Teil 1 und Teil 2) und auf der Homepage vom SWE Volley Team gibt es viele hochauflösende Bilder.
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