Fair Play bitte!
Autor: Redaktion, Freitag, 3. Juni 201124 DVL-Teams haben in diesen Tagen ihre Erstliga-Lizenz erhalten. [1] Darunter 13 Teams aus der 1.Bundesliga der Damen, 11 aus dem männlichen
Pendant. Dreizehn und Elf? Jawohl, auch in der kommenden Saison wird es offensichtlich wieder schiefe Tabellen geben. Von Wettbewerbsverzerrungen durch die entstandenen Lücken im Spielplan mal ganz abgesehen.
Grund dafür ist das Ausscheiden der Aufsteiger TV Giesen 48/Hildesheim und DJK Augsburg-Hochzoll. [2] Überraschend? Mitnichten! Zumindest im Fall Augsburg drängt sich der Eindruck auf, die Liga wäre sehenden Auges in das Unheil gelaufen, denn die Turbulenzen rund um die SVA-GmbH hatten schon während der abgelaufenen Zweitliga-Saison ein Ausmaß erreicht, welches ligaweit für Kopfschütteln gesorgt hatte. Besonders im Hinblick auf einen fairen Wettbewerb war das Geschäftsgebaren der Augsburger nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Vereine, die heuer sportlich aus der 1.Bundesliga abgestiegen sind, bzw. ihr Aufstiegsrecht aus wirtschaftlichen Gründen nicht wahrgenommen haben. Auch in den DVL-Regularien zur Lizenzierung gibt es dazu eine sehr deutliche Aussage:
Das wirtschaftliche Lizenzierungsverfahren wird jährlich nach Evaluation des abgeschlossenen Verfahrens modifiziert. Es hat sich bewährt, wenngleich es nie eine hundertprozentige Sicherheit bietet. Es ist einerseits Kontrollinstrument für die DVL, andererseits ist es Planungshilfe für die Vereine. Zudem soll es einen fairen Wettbewerb unter den Vereinen fördern, indem diese daran gehindert werden, sich einen sportlichen Vorteil ohne ausreichende wirtschaftliche Basis zu verschaffen. [3]
Nun, einerseits mag das Vorgehen der Liga formal gesehen richtig gewesen sein, denn eine vorschnelle Ablehnung der Lizenz wäre seitens der Augsburger möglicherweise mit einer Klage und einem monatelangen Tauziehen vor Gericht beantwortet worden. Andererseits ist es beim indirekt betroffenen Köpenicker SC – seines Zeichens der bestplatzierte der Absteiger aus Liga 1 – vielleicht auch nicht mehr so ohne weiteres möglich, die Uhren bezüglich der Saisonplaung und Sponsoren noch einmal zurück zu drehen. Aber es wäre ein Zeichen von Fair Play
, würde man seitens der DVL in diesem Fall die jetzt getroffene Entscheidung überdenken, und diese Chance nutzen, einen Teil des Schadens, den die Augsburger Luftschloßbauherren im Deutschen Volleyball angerichtet haben, wieder zu korrigieren.
++++UPDATE++++
Als wir gestern Vormittag den Artikel veröffentlichten gab es ja die Stellungnahme aus Köpenick noch nicht (siehe oben). Aber so wie sich die Situation jetzt darstellt, hat man dem KSC offensichtlich doch Hoffnungen gemacht und in Köpenick wäre man auch bereit, den freien Platz zu füllen. Vor diesem Hintergrund ist es erst recht geboten, die Entscheidungen und die Vorgehensweise der DVL kritisch zu hinterfragen. Deswegen möchten wir (im Namen des Fanclubs) dazu aufrufen, den Köpenicker SC zu unterstützen. Ob hier, ob im Facebook [4] oder anderswo – jede Stimme kann die entscheidende sein. (d.Red.)
[ratings]
Schlagworte: DJK Augsburg, DVL, Köpenicker SC
4. Juni 2011 um 8:13 Uhr
doch wohl eher fliegende teppiche als luftschlösser 😉
da somit unser erstes heimspiel entfällt, gehts zum auftakt am 2. spieltag nach …. tööörrröööö DRESDEN
4. Juni 2011 um 9:13 Uhr
Daher wohl auch die Meldung beim mdr:
Die kräftezehrende Saison ist ja somit extrem verkürzt.
Fragt sich nur, wo die ganzen Mädels gespielt haben. In der Zwoten? 😉
4. Juni 2011 um 14:28 Uhr
Die Saison wird vielleicht kürzer, aber jedes DVL Team büßt auch Einnahmen durch das verlorengegangene Heimspiel ein. Bei uns wäre es das erste Heimspiel nach der langen Sommerpause UND ein Samstagsspiel – schon deshalb ein Grund für die Neubesetzung des freigewordenen Startplatzes Alarm zu machen. Mal ganz abgesehen davon, dass wir bei den Köpenickern noch in der Kreide stehen. 😉
Reagiert man seitens der Liga diesbezüglich noch einmal, kann man dort nur gewinnen. In ein paar Monaten würde man sich nur noch an einen Akt des
erinnern, und die Querälen um Augsburg wären ein störendes Nebengeräusch. Belässt man es beim Status-Quo, dann bleibt ein weiterer fetter Kratzer im Image des Deutschen Volleyballs. 🙁7. Juni 2011 um 13:14 Uhr
Der Köpenicker SC darf doch mitspielen…
http://www.volleyball-bundesliga.de/magazin/artikel.php?artikel=15894&type=&menuid=394&topmenu=394