Graf Zahl hat das Wort
Autor: Ingolf Rust, Freitag, 15. Mai 2009It’s in the books…
pflegen englischsprachige Sport-Kommentatoren zu sagen, wenn gerade ein Spiel (oder eine Saison) vorbei ist. Mit zwei Wochen Abstand können wir vielleicht auch mal ein Auge auf die betreffenden Seiten des Jahrbuchs
der gerade abgelaufenen Saison werfen. Dafür haben wir einen Blick in unsere Datenbanken geworfen und VfB-Scout Olaf war so nett, sein DataVolley™ für uns anzuzapfen. Heraus kam ein, wie wir hoffen, nüchterner und informativer Überblick auf die Zahlen
der vergangenen Spielzeit.
Die Saison 2008/09 brachte im Endergebnis mit Platz 7 absolut betrachtet die schlechteste Tabellenplatzierung in der kurzen Bundesliga-Geschichte des VfB Suhl. Betrachtet man relative Größen wie das Verhältnis von Siegen und Niederlagen bzw. die erzielten Punkte pro Spiel, so landet diese Spielzeit im hinteren Mittelfeld. Beide Betrachtungsweisen hinken allerdings, berücksichtigt man die oft wechselnden Modi und die schwankende Spielstärke der Liga.
Hier wirft man also vielleicht einen Blick auf unseren PowerIndex
, welcher auch berücksichtigt, gegen welche Gegner und mit welcher Deutlichkeit Siege und Niederlagen entstanden. Zudem beginnt er nicht jede Saison bei Null, sondern berücksichtigt mit seinem Startwert die Vorleistungen
und Erwartungen
aus der Vorsaison.
Hier zeigt sich, dass Coach Michael Schöps in seiner ersten (und letzten) VfB-Saison wieder in dem Bereich landete, in welchem auch Han Abbing’s VfB nach seiner ersten Saison operierte. Natürlich bei unterschiedlichem Spielermaterial und Erwartungen. Mit der objektiv gesehen besten
VfB-Saison als Vorgänger, wurde der ausbleibende Erfolg in dieser Spielzeit natürlich um so deutlicher und sicher auch schmerzlicher empfunden.
Die Betrachtung der individuellen Statistiken weist team-intern bei den absoluten Werten Grit Lehmann als Top-Scorerin der abgelaufenen Saison aus, gefolgt von Maja und Nale. Allerdings führt sie auch die Fehler-Rangliste an – sicherlich zum Großteil auf ihre Annahme-Probleme durch den neuen Ball zurückzuführen.
Bei der Effizienz führt Maja in der Angriffs-Statistik, während sich bei der Annahme kein klares Bild abzeichnet. Deutlich wird allerdings, dass Grit hier die meiste Arbeit bekam, was sich wegen ihrer Probleme mit dem Ball wie oben erwähnt natürlich in ihrer Gesamtstatistik wiederspiegelt. Schon dieses Beispiel zeigt, dass Zahlen nicht die ganze Wahrheit erzählen können, und besonders abseits des Spielfeldes bot die Saison 2008/09 Hürden, die sich in diesen Tabellen und Grafiken nicht berücksichtigen lassen.
Damit ist für uns auf dieser Saison endgültig der Deckel
drauf, und es gilt den Blick nach vorn zu richten. 2010 wird wieder ein neuer VfB mit einem neuen Trainer Bilanz ziehen, und wir hoffen, sie möge besser ausfallen als diese hier. Die Ära von Jean-Pierre Staelens beginnt sicher nicht mit einer ähnlichen Hypothek
wie die Ära Schöps, aber die Erwartungen bei Verein, Mannschaft und Fans bezüglich dieses Neuanfangs werden kaum geringere sein. Für unseren ehemaligen Coach Michael Schöps findet der Neuanfang
beim TSV Giesen/Hildesheim statt. Wir wünschen Viel Erfolg und Alles Gute!
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Schlagworte: Statistiken