Seite durchsuchen
letzter Foren-Eintrag
Re: Fanclubversammlung Mai/Juni 2012
(15.06.2012 10:02), von Suhler91
 

Nice To Have

Autor: Ingolf Rust, Dienstag, 17. September 2013

Als Fan hat man es nicht immer leicht, aber meistens ist es der Spaß, der bei den Auswärtsfahrten dominiert. (Sonst würden wir das sicher nicht so oft machen, oder?) Als „Teammanager“ ist das für mich mittlerweile jedoch deutlich anders, aber selbst mit dem ganzen Drumherum (Fahrerei, Lehrgänge bei der DVL, Tickets für Nachzügler organisieren, wenig Schlaf, viel Kaffee und dem ein oder anderen Fototermin) war das EM-Wochenende in Berlin ein absolutes Highlight. Am Ende sprang für die Deutsche Nationalmannschaft zwar leider „nur“ Silber heraus, aber traurig war mit etwas Abstand gesehen sicher kaum noch jemand. Rückblickend fällt Gold daher vielleicht eher in die Kategorie „Nice To Have“, denn was Mannschaft und Organisatoren geleistet haben, dürfte für den Volleyball in Deutschland wichtiger sein, als die Farbe der Medaille.

Los ging es am Freitagmorgen in Suhl. Während in der „dynamischen Hauptstadt“ noch strömender Regen vorherrschend war, hatten die cleveren Berliner bereits Kaiserwetter als Umrahmung für die Finalspiele organisiert. Doch vor den Spaß hatten die Volleyball-Götter noch die Schulbank gesetzt – kurz nach Vier war dann aber endlich Abmarsch Richtung Max-Schmeling-Halle. Dort war gefühlt jedes zweite Gesicht bekannt, etliche davon sogar aus Suhl. Zum einen natürlich Felix, Andi und Olaf – sozusagen im Dienste des Vaterlandes – zum anderen aber auch so illustre Gäste wie Hallensprecher Ulf, unsere unterfränkischen Dynamics Udo und Michael und beinahe die komplette Stadtrundenmannschaft der Sparkasse. Und sicher noch viele mehr, denn irgendwann verliert man den Überblick. Dazu kommt aber noch Jens, ein gewisser Volleyball-Verrückter aus Benshausen, der an dem Wochenende für seine Lauferei eigentlich hätte Kilometergeld bekommen müssen, aber er war ja Volontär…da gibt’s halt nix. Krass drauf, der Typ…aber im Sinne des Deutschen Volleyballs für diesen Einsatz beide Daumen hoch!

Die beiden Halbfinalspiele haben die meisten Leser ja sicherlich gesehen, deswegen nur soviel zu der phänomenalen Partie gegen Belgien. Eigentlich hatte ich eine Karte für den Unterrang, aber im Oberrang waren schon aus der Ferne zwei schwarz-gelbe Kostüme zu erkennen. War ja klar, dass auch die Aachener bei sowas nicht fehlen dürfen. Zum Duell Deutschland gegen Belgien gab es daher keinen Zweifel wo man sitzen musste… „Best seats in the house“ – direkt neben den „schwazz-jeälen“ (ich hoffe das ist richtig buchstabiert) Trommeln. Die belgischen Fans haben mit einem halben Dutzend Bongo-Trommeln versucht dagegen zu halten, aber es gab ja noch ca. 7.500 andere, die für ’schland ihre Klatschpappen maltraitiert haben, bis buchstäblich die Fetzen flogen. Es „schneite“ also tierisch laut in der Max-Schmeling-Halle, aber irgendwie hab ich trotzdem meine Marschtrommel vermisst … und den Kollegen Adlerauge, der bei den ersten 5-7 „Videobeweisen“ sicher wieder seine berühmte Brieftasche gezückt hätte. 😉
Am Ende hatte Deutschland also aus einem 0:2 ein 3:2 gemacht, und es war dementsprechend wenig Tag übrig um den dem Klatschpappenfeinstaub-Level äquivalent angestiegenen Durst zu stillen.

Nächster Morgen, nächster „Schultag“ – und draussen wieder bestes Kaiserwetter. Nachmittags dann Finale, und dieses Mal hatte ich sogar noch bessere Karten – genauer gesagt „direkt“ hinter dem Videobeweis (und all den anderen Tischen und Stühlen und Banden). Also wieder rauf in den Oberrang, aber dort war spätestens zum Finale kaum noch ein Platz frei. Für’s Finale war also „Volle Hütte“ angesagt. Doch vorher durften Serbien und Belgien ran, letztere hatten dieses Mal nach 5 Sätzen das bessere Ende erwischt und so waren die Fankollegen in „schwarz-gelb-rot“ schon in Feierlaune, während über 8.000 für „schwarz-rot-gold“ ihre Klatschpappen aufwärmten. Es folgten: Super Stimmung, starkes Spiel, Rußland zu stark, „Silber ist das neue Gold“ – alles bekannt – und die Erkenntnis, dass die Landsberger Allee lang und Öffnungszeiten der Berliner Bars nicht unendlich sind. Da es aber doch noch mindestens eine gab, die noch geöffnet hatte, endete der Samstag um 4 Uhr am Sonntagmorgen. Da bleibt nach dem Ausschlafen bis 20 Minuten vor Check-out gerade mal Zeit für einen Besuch beim Burgermeister, 12 Tore beim Eishockey und die Heimfahrt. Schön war’s!

[ratings]

Schlagworte:

Kommentieren

Sie müssen angemeldet sein, um kommentieren zu können.