Richtige Antwort in Vilsbiburg
Autor: JS, Sonntag, 13. März 2011Die Körpersprache der Mannschaft in Vilsbiburg war von Anfang an eindeutig. Die Mädels wollten nach der schmerzlichen Niederlage im Pokal unbedingt die von Felix geforderte „Reaktion“ zeigen. Was letztendlich auch super gelang und mit einem 3:1 Sieg (23:25, 24:26, 25:21, 22:25) in einem eher von Spannung und Kampf als von Hochklassigkeit geprägtem Spiel endete.
Vor 1070 Zuschauern in der Vilstalhalle begann der VfB sichtbar motiviert, gut gelaunt und konzentriert. Die Mädels kamen im Gegensatz zu Vilsbiburg richtig gut ins Spiel und lagen bis zum 17:17 Ausgleich ständig in Führung. Mit etwas Zittern zum Schluss konnten unsere VfB-Damen den ersten Satz dank weniger Fehler für sich entscheiden. So hätte es gern weiter gehen können. Doch zu Beginn des zweiten Satzes lief erstmal gar nichts mehr zusammen. Die Raben waren zudem aufgewacht und gingen auch dank einer Aufschlagserie von Nadja Jenzewski gleich mit 6:0 in Führung. Beim Spielstand von 16:6 zur zweiten technischen Auszeit war der Satz eigentlich schon verloren. Felix hatte schon durchgewechselt und bereits früh beide Auszeiten genommen, sodass er nicht mehr reagieren konnte. Die Raben waren sich anscheinend etwas zu sicher, den Satz schon gewonnen zu haben und unsere Damen gaben alles um den Rückstand aufzuholen. Sie kamen durch großen Kampf und eine Aufschlagserie von Vendy tatsächlich Punkt für Punkt wieder ran, konnten ausgleichen und den Satz noch gewinnen.
Der dritte Satz verlief dann nahezu spiegelbildlich zum zweiten. Jetzt ging der VfB recht schnell und deutlich in Führung, und alles sah nach einem unerwartet glatten 3:0 Sieg aus. Allerdings nur bis zum 9:16 bzw. der dann folgenden Aufholjagd der Raben. Diese spielten in dieser Phase konzentrierter und zeigten kurzzeitig ihre wahren Stärken, welche am gestrigen Tag insgesamt gesehn nicht allzu oft zum Vorschein kamen. Die hohe Führung reichte wie in Stuttgart nicht zum Satzgewinn und die Damen aus Bayern holten sich den Satz noch mit 25:21. Aber der VfB ließ sich dadurch gestern zum Glück nicht aus der Ruhe bringen und begann den vierten Satz wieder erfolgreicher. Die Raben konnten zwar zunächst noch aufholen und der Satz- und Spielgewinn schien kurzzeitig in Gefahr zu geraten, doch die Nerven hielten dieses mal auf Suhler Seite. Bereits zur zweiten technischen Auszeit war die Gegenwehr fast gebrochen und der Satz ging am Ende verdient an unsere Damen. So kam es am Ende nicht zum vom Hallensprecher bereits beim Stand von 2:0 Sätzen für Suhl viel propagierten Fünfsatzsieg der Raben, sondern zu einem wirklich verdienten Sieg der VfB-Mädels! Zu den MVP`s der Partie wurden Johanna Barg und Vendula Merkova gewählt. Positiv aufgefallen ist nach ihrer Einwechslung auch Anika Brinkmann, besonders mit ihren druckvollen Aufschlägen.
Am Ende war Felix völlig zu Recht super stolz auf alle seine Mädels und umarmte glücklich jede Einzelne. Wirklich alle hatten ihren Teil dazu beigetragen. Wenn dies am Mittwoch wieder gelingt, ist durchaus auch ein Sieg gegen Wiesbaden drin. Dass die Mädels auch unter Druck die Kraft und den Willen zum Siegen haben, haben sie gestern bewiesen. Zusammen mit der Unterstützung der heimischen Wolfsgrube sollte der Sieg durchaus wiederholbar sein.
[ratings]
Schlagworte: Rote Raben Vilsbiburg, VfB Suhl
14. März 2011 um 18:04 Uhr
Ehrlich gesagt, mit diesem Erfolg beim amtierenden Deutschen Meister habe ich – und wie mir bekannt ist auch andere VfB-Anhänger bzw. auch Volleyballexperten – nicht gerechnet.
Dass es Felix K. und sein Staff trotz des Pokal-K.o geschafft haben, die zwingend weiterhin notwendige Moral der Mannschaft intakt zu halten, beeindruckt mich schon. Vor allem aber ließen die VfB-Mädels dieser durchaus schwierigen Mission Taten folgen, wenn auch der Vollzug am Liveticker (1.Satz: 13:8, 18:18, 22:18, 24:23, 25:23 / 2.Satz: 0:6, 6:16, 22:21, 24:24, 26:24 /3.Satz: 17:9, 21:22, 21:25 / 4.Satz: 4:0, 11:11, 17:11, 18:17, 22:21, 25:22) keine Herzkrankheiten voraussetzt.
17. März 2011 um 11:44 Uhr
wie erklären sich denn solche riesenunterschiede???da gewinnt man gegen die raben und dann gleich wieder so ne leistung wie im finale…sollte man da vielleicht mal über die einstellung nachdenken???
17. März 2011 um 11:55 Uhr
Gerade bei jungen Spielerinnen – und davon haben wir mittlerweile einige im Team – sind Leistungsschwankungen nicht außergewöhnlich. Zumindest kann man damit vielleicht teilweise dieses Auf und Ab erklären. Ansonsten war ja auch der Trainer ratlos. Darüber, ob es eine Einstellungsfrage ist, würde ich nicht spekulieren wollen. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass die Damen nicht absichtlich verloren haben. Auf jeden Fall hat uns Wiesbaden gestern aus einer starken Annahme heraus den Zahn gezogen – ob dann unterbewusst eine Verkrampfung das Team gelähmt hat?
17. März 2011 um 12:12 Uhr
„… Ich bin mir jedenfalls sicher, dass die Damen absichtlich verloren haben.“
[ ] Ironie
[ ] Tippfehler
[ ] verwirrt
17. März 2011 um 12:43 Uhr
Ich hab’s mal korrigiert, bevor hier spekuliert wird. 😉
17. März 2011 um 13:32 Uhr
[x] Übernächtigt 🙁
19. März 2011 um 7:40 Uhr
mit absicht verliert sicher keiner…aber wenn man sich den kader so ansieht sind da nicht nur junge spielerinnen sondern viele nationalspielerinnen….da steht bei den meisten sogar als beruf volleyballer..dann darf man doch wohl mehr einsatz erwarten als in den spielen in halle und zuhause gegen wiesbaden gezeigt…wenn hier das alter herangezogen wird empfehle ich mal den blick auf andere teams, du wirst feststellen das da kein großer unterschied ist…
19. März 2011 um 14:18 Uhr
Auch ich habe mich beim Spiel gegen den 1.VCW (und auch beim Pokalendspiel) über manch eine abstruse Aktion unserer VfB-Mädels geärgert und meine Meinung Nachbarn mitgeteilt oder frustriert die Hände vor den Kopf gehalten. Warum man aber unser Team in eigener Halle am Ende auch noch ausbuht oder sogar eine Spielerin, die beim Stand von 24:22 zweimal die Gelegenheit zum 1:1 Satzausgleich versiebt hatte, dann noch auf dem Nachhauseweg „belegt“, verstehe ich nicht, auch wenn die Leistung der Mannschaft mit wenigen Ausnahmen durch viele zerknirschende Fehler derb unter dem Durchschnitt lag.
Bei Alemannia Aachen, das gegen Dresden mit 0:3 und auch in den Sätzen (-16, -15, -16) deutlich unter die Räder kam, spendete man am Ende (vom Hallensprecher initiiert) dann dem Gegner Beifall, so jedenfalls der Videobeweis. http://www.youtube.com/user/goschka14
Vielleicht könnte auch in Suhl in solchen Situationen hier der Hallensprecher einen gewissen Einfluss auf das Publikum nehmen ohne ihm natürlich die bittere Niederlage anzulasten.
So aber blieb der Abgang für alle Beteiligten mit Ausnahme des VCW-Trosses und der Schiedsrichter ziemlich peinlich.