Stolz sein – Teil II
Autor: Joschik, Freitag, 10. Februar 2012geschrieben von: Tim Berks
Die Bilder stammen von Christopher Damm
18 Unerschrockene machten sich auf den 8,5stündigen Weg (mit Pausen) in den Schweizer Kanton Bern nach Köniz zur Viertelfinal-Challenge. Das erste Anzeichen auf einen schönen Tag zeigte sich bereits im Breisgau, wo die Wiesen schon grünen und bei sommerlichen +0 Grad Celsius das erste Eis genossen werden konnte. Ohne Probleme wurde die Grenze passiert und Basel sowie Bern konnten von der Autobahn aus bestaunt werden. Dabei wurden zentrale Vorüberlegungen bestätigt: Ja, in der Schweiz gibt es Berge. Ja, in der Schweiz gibt es Tunnel. Und Ja, in der Schweiz endet fast jedes Wort auf „i“;) Nach unserer kleinen Sightseeingtour durch Köniz wurden wir dann von den Volleyfriends Köniz herzlich in Empfang genommen und bei einem kühlen Bier die ersten Fangesänge zum Besten gegeben.
Danach ging es in die kleine beschauliche Halle am Oberstufenzentrum. Das dortige Highlight waren die 2 Holztribünen, die an der Wand befestigt, heruntergeklappt wurden, um mehr Zuschauern Platz zu bieten. Unsere Mädels und der Staff trafen kurze Zeit später ein und wurden mit den letzten aufmunternden Erfolgswünschen Richtung Kabine geschickt. Ein kurzer Plausch mit Andi verriet uns, dass das Team direkt im Berner Zentrum Quartier bezogen hatte und der Starbucks`-Kaffee zum Schnäppchenpreis von 7,01 Euro zu ergattern ist. Dann Warming-Up, während sich die Halle allmählich füllte und neben weiteren Suhler Anhängern auch Grit Lehmann den Weg zu uns fand.
Endlich ging es los. „Lasst die Spiele beginnen!“ – so oder so ähnlich eröffnete der Hallensprecher, leider war das Bernerdeutsch nicht immer verständlich für jedermann.
Schnell zeigte der VfB, dass man gewillt war um jeden Preis weiterzukommen, was uns zügig eine doppelte Freude in Form der 2:0 Satzführung bescherte. Besonders die zuletzt viel kritisierte Annahme zeigte sich absolut konzentriert und machte den Spielaufbau einfach. Noch hatten die Volley-Damen kein Rezept gegen uns gefunden, lediglich Anika Schulz (ehem. Schwerin/Wiesbaden) wußte, wie gepunktet wird. Doch zum Leidwesen aller Suhler in der Halle, verwandelte sich diese jetzt in einen echten Hexenkessel. Die gut 800 Schweizer Anhänger sahen ein wie schon in Suhl unnachahmlich kämpfendes Team, dass sich nun durch die schlaggewaltige Dominique Olowolafe Punkt um Punkt absetzte und Satz 3 deutlich gewann. Satz Vier war schon nichts mehr für schwache Nerven, nach Führung zur 2. Technischen vergab der VfB die Chance, schneller in den Golden Set zu kommen als es letztendlich der Fall war. Dass es überhaupt noch zu diesem kam, war dann schon einer sensationellen Leistung des Teams zu verdanken. Bereits mit 5:7 und 9:11 in Rückstand wurde der Tiebreak gewonnen – 1. Etappenziel erreicht. Glück gehabt…
Also GOLDEN SET! Es hieß: Hopp oder Top, Sekt oder Selters, Ausscheiden oder Weiterkommen, Suhl oder Köniz. Die Stimmung und Nervosität bei beiden Fanlagern war auf dem Höhepunkt. Doch beide Teams wirkten richtig abgezockt, es spiegelte sich der Tiebreak wider, 2 Punkte Rückstand – doch nach dem Seitenwechsel legen wir wieder los wie die Feuerwehr. Auf einmal hatte unser Block richtig Lust an seiner Arbeit gefunden und Köniz` Widerstand war gebrochen. 15:11 wird das Ding heimgefahren. Und jeder der was auf Suhl hält, verfällt in Ekstase. Gefeiert wird überall, auf dem Feld, auf der Trainerbank, auf der Tribüne. Und dann Zusammen. Apropos Stolz sein. Nicht nur wir waren es auf unser Team sondern auch alle Ladies in den weißen Auswärtstrikots auf uns. Wer in Felix` Augen gesehen hat, sah ein Funkeln vor Glück. (so viel zum Thema Felix der Glückliche ;))
In jedem Falle hat es sich gelohnt – die lange Fahrt, das Daumendrücken und Mitfiebern von Euch zu Hause am Liveticker. Wir, der VfB 91 Suhl, sind weiter europäisch, wir sind im Viertelfinale gegen Iller Bankasi Ankara. Wir können Stolz auf uns und unser Team sein. Komme diese Saison, was wolle. Den bisherigen Erfolg kann uns keiner mehr nehmen !
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