Suhl, 09.12.2006: Knapp 100 Minuten hat es gedauert, dann hatten unsere Damen die Schlußszenen eines Krimis im Kasten, den Alfred Hitchcock nicht spannender hätte inszenieren können. 3:2 lautete es am Ende gegen die tapferen Damen aus Hamburg. Auf der anderen Seite lieferte dieses Spiel die beste Basis für ein ausführliches Interview mit Han Abbing. Nachdem die ersten beiden Gespräche unserer Interview-Serie ca. 5 Minuten dauerten, bekamen wir dieses Mal sogar eine Viertelstunde. Klingt vielleicht nicht viel, aber SC hat fast anderthalb Eishockey-Übertragungen lang gebraucht, um die Worte aufs virtuelle Papier zu bannen.
Viel Spaß beim lesen…
Dynamics: Hallo, wir freuen uns, dass wir hier die Möglichkeit zu dieser kleinen Fan-Pressekonferenz bekommen konnten. Zuerst möchten wir uns für das tolle Spiel bedanken, und dann gleich mal mit einer Frage anfangen. Könnten Sie uns vielleicht kurz beschreiben, was in den ersten beiden Sätzen zu dem deutlichen Rückstand führte, und wie es die Mannschaft dann doch noch geschafft hat, das Spiel zu drehen?
Han: Hmm, das sind aber mehr Fragen als nur eine. Zuerst zum Spiel insgesamt: Ich finde, dass ich der Mannschaft ein großes Kompliment machen muss, weil sie so sehr gekämpft hat, sich so durchgesetzt hat, und wirklich so einen großen Willen gezeigt hat, dieses Spiel zu gewinnen. Wie bei jeder Medaille gibt es natürlich auch eine andere Seite. Die Art wie wir begonnen haben liegt wohl darin begründet, dass wir noch nicht so sehr von unseren eigenen Qualitäten überzeugt sind. Wir haben eine gute Mannschaft, die jedes andere Team schlagen kann – vielleicht nicht unbedingt an jedem Wochenende, denn es muss schon alles bei uns passen. Die Mannschaft weiß auch, dass wir mit 1-2% weniger Leistung Schwierigkeiten bekommen, aber anstatt es locker zu nehmen, weil es auf der „anderen Seite“ ja genauso ist, machen wir es vielleicht manchmal zu sehr zu einem Problem. Besser wäre es, es als eine Herausforderung zu sehen, die ja auch Spaß bringen kann. Wenn wir es schaffen davon wegzukommen, dann kann man dann Leistungen sehen, wie heute im dritten, vierten und fünften Satz. Da hat es in der Annahme ja auch gestimmt. Zwischen dem ersten und dritten Satz ist schließlich kein Zauberer gekommen und hat die Mannschaft verwandelt. Die Spielerinnen haben die Fähigkeiten, die Qualitäten, und wenn sie etwas mehr darauf vertrauen, dann unterläuft uns so etwas wie die heutigen ersten beiden Sätze auch nicht. (mehr …)