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Re: Fanclubversammlung Mai/Juni 2012
(15.06.2012 10:02), von Suhler91
 

VfB mit Überstunden

Autor: Ingolf Rust, Sonntag, 27. März 2011

Es bleibt dabei – der VfB Suhl konnte auch gestern Abend seine Siegesserie gegen den Köpenicker SC fortsetzen. Allerdings war es wieder eines dieser Spiele, in denen die Damen aus der Hauptstadt ganz nah dran waren, die aus ihrer Sicht unglückliche Serie zu beenden. Doch wie bereits im Januar 2007 und 2009 behielten die Suhlerinnen im Tiebreak die Nase vorn. Vor allem dank einer glänzend aufgelegten Claudia Steger, die folgerichtig nach dem Schlußpfiff zum MVP der Partie gewählt wurde. Wertvollste Spielerin aufseiten der Gäste war Zuspielerin Ann-Marie Knauf. [1] Der VfB zieht mit diesem Sieg nach Punkten mit dem VC Wiesbaden gleich, von hinten bleibt Alemannia Aachen nach einem Heimsieg gegen Stuttgart ebenfalls auf Tuchfühlung im Kampf um Platz 5 – beide Teams haben jedoch noch ein Spiel weniger als Suhl. Für Köpenick hat sich die Situation vor der schweren Auswärtsaufgabe gegen Hamburg zwar nicht verbessert, doch in den folgenden Partien gegen die direkte Konkurrenz können sich die KSC-Damen aus eigener Kraft Luft im Abstiegskampf verschaffen.

Dynamics Multimedia: Fotos (1/2) und Video vom Spiel…

Dass sie auch im Spiel gegen den VfB Punkte sammeln wollten, konnte man bei den Gästen aus Köpenick schon vom ersten Ballwechsel an spüren. Unter den Augen von 650 Zuschauern – unter ihnen übrigens auch Grit Lehmann [2] – schien Alles oder Nichts die Devise der Damen um Coach Gil Ferrer Cutino zu sein, und besonders im Aufschlag konnten sie von Beginn an Druck auf die Annahme des VfB machen. Schnell türmte sich ein Rückstand auf, den die Suhlerinnen bis zum Satzende nur noch verkürzen konnten. In den entscheidenden Momenten packten hier die Gäste im Angriff kompromislos zu, und gewannen den Durchgang mit 25:23. Im zweiten Satz drehte sich das Spiel, der VfB agierte konzentiert und druckvoll während die Gäste jetzt ihrem hohen Risiko Tribut zollen mussten. Folglich ging der Durchgang deutlich mit 25:16 an Suhl, und die Partie schien auch im dritten Satz zu Gunsten der Gastgeberinnen zu laufen. Beim Stand von 8:6 in der ersten technischen Auszeit ahnte noch keiner der Zuschauer, wie sich das Spiel jetzt wieder drehen würde. Nun trafen die Gäste (besonders die Niederländerin Nienke de Waard) mit ihren Aufschlägen wieder perfekt die Lücken in der Annahme beim VfB, und konnten so bis zum Satzgewinn bei 25:16 davon eilen.

Doch allen Zweiflern auf den Rängen zum Trotz drehten die Suhlerinnen im vierten Durchgang den Spieß wieder um. Allen voran Claudia Steger überzeugte mit fehlerfreiem Spiel und setzte mit einer Aufschlagserie zum Ende des Satzes die entscheidenden Akzente. Verdienter Lohn der Mühen – Satzgewinn (25:21) und die Chance, im Tiebreak das Spiel doch noch zu gewinnen. Aber zu Beginn des Entscheidungssatzes sah es eher weniger danach aus. Köpenick machte wieder Druck und Suhl war wie schon zuvor in einigen Situationen Müdigkeit und mangelnde gedankliche Frische anzumerken. Bis zum Seitenwechsel konnten die Damen von Coach Felix Koslowski gerade einmal 2 Punkte erzielen, und auf den Rängen machte sich eine Mischung aus Resignation und Trotz breit. Doch all diejenigen, die den Tiebreak-Krimi der Fußball-Übertragung vorgezogen hatten, sollten nicht enttäuscht werden. Wie schon gegen Vilsbiburg und Dresden zeigten die VfB-Damen Kampfgeist und Siegeswillen und verkürzten allmählich den Rückstand. Beim Stand von 14:13 gab es schliesslich sogar den ersten Matchball für Suhl, es folgte allerdings noch einmal einer der insgesamt 11 Aufschlagfehler und so bekamen nun die Gäste ihre Chance, die Partie zu entscheiden.

Ein direkter Punkt nach druckvollem Service von Nienke de Waard bescherte dem KSC bei 14:15 den ersten Matchball, doch Dominice Steffen konnte anschließend zum Ausgleich den Köpenicker Block anschlagen, und das Momentum zum letzten und entscheidenen Mal drehen. Nach 121 Minuten erzielte ein Block von Natasa Rapajic den entscheidenen Punkt zum 17:15 für den VfB, und nicht nur in Suhl, sondern auch auf der anderen Seite des Rennsteigs dürften einige Steine von diversen Herzen gefallen sein. Auf der anderen Spielfeld-Hälfte war die Enttäuschung natürlich groß, hatte man sich doch trotz großer Verletzungssorgen so teuer wie möglich verkauft. Den Extrapunkt im Tiebreak gibt es leider nur in Italien, zudem hätten die besonders in der Feldabwehr unermüdlich kämpfenden KSC-Damen am Ende sogar beide Punkte mit nach Hause nehmen können – verdient wäre es allemal gewesen.

Fazit: Der KSC mit viel Herz und Mut, und mit Spielerinnen wie de Waard, Sell und Dröger immer gefährlich. Normalerweise sollten die Hauptstädterinnen für die Partien gegen die direkte Konkurrenz im Abstiegskampf gut gerüstet sein, die aktuellen Verletzungsprobleme kommen da allerdings zur Unzeit. Suhl etwas müde und noch mit den beiden vorangegangenen Niederlagen im Kopf, aber mit deutlich verbesserter Fehlerquote und Effizienz im Angriff. Elf Aufschlagsfehlern standen immerhin 10 direkte Punkte nach eigenem Service gegenüber. Sorgenkind war allein die Annahme – auch durch starkes Aufschlagsspiel beim Gegner gab es hier wieder einmal große Probleme. Die kurze Pause von zwei Tagen dürfte hier aber vielleicht genau richtig kommen. Die VfB-Damen können heute und morgen zum ersten Mal seit dem spielfreien Wochenende zu Jahresbeginn ein wenig Luft holen, bevor ab Dienstag die Vorbereitung auf das Spiel in Hamburg aufgenommen wird. Dort werden auch wieder die Dynamics als Unterstützung vor Ort sein.

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