Wolfsgrube: Quo vadis?
Autor: Ingolf Rust, Montag, 27. April 2009– Kommentar –
Stell dir vor, der VfB siegt – und niemand geht hin. Sicher, die durchwachsenen Leistungen seit Weihnachten und das schöne Frühlingswetter draußen vor der Tür ließen sicherlich kaum auf volles Haus hoffen, aber 550 – das ist arg wenig. Dabei präsentierte sich unser Team am Samstag gegen Wiesbaden als unermüdlich kämpfendes Team und gewann nach recht ansprechender Leistung verdient mit 3:1. Ob es auch zum 3:0 gereicht hätte? Gut möglich. Aber wie so oft in der Geschichte des VfB wurde im ersten Satz ein großer Vorsprung verspielt. Doch auch die Wolfsgrube war eher ein Streichelzoo in diesem ersten Satz. Außer im Fan-Block war fast durchgehend so viel Stimmung wie nebenan auf dem Friedhof:
Große Führung – der Rest der Halle schweigt.
Vorsprung schmilzt – der Rest der Halle schweigt.
Spannender Kampf um den 1.Satz – der Rest der Halle schweigt.
1.Satz verloren – Pfiffe gegen das eigene Team?!
Freies Wort
schrieb dazu, es wäre das erste Mal gewesen – leider stimmt das nicht! Pfiffe gegen das eigene Team gab es nicht zum ersten Mal. Und leider sind die meisten dieser lautesten Kritiker
beim Anfeuern nicht gleichsam engagiert. Und das hat das Team wirklich nicht verdient. Auch nicht das Gerede von der schlechtesten Saison der Vereinsgeschichte
– Sorry, Freies Wort, da wurde wohl etwas schlampig recherchiert. Selbst bei einer Niederlage gegen Köpenick stünden am Saisonende 26 Punkte aus 26 Spielen und eine ausgeglichene Saisonbilanz zu Buche. Ein Blick in die Statistiken zeigt aber für die Saison 04/05 einen VfB mit 26 Punkten aus 30 Spielen und einer negativen Punktebilanz – 13 Siege, 17 Niederlagen. Auch beim Tabellenplatz klappt der Vergleich nicht so recht, oder ist 6. von 11 etwa besser als 7. von 14?
Man kann sich den Spaß am Volleyball auch selbst vermiesen – und es ist höchst wahrscheinlich, dass uns in der hoffentlich noch langen Bundesliga-Geschichte des VfB noch grössere Durststrecken erwarten. Also wäre es vielleicht besser, dass wir uns vor dem letzten Spiel der Saison ein Beispiel an den Wiesbadner Fans nehmen, die am Samstag bis zum Schluss der Partie an der Stirnseite anfeuerten (und vielleicht auch ein bisschen sich selbst feierten). Die Dynamics freuen sich jedenfalls schon auf die letzte Partie gegen Köpenick – und auf einen heiteren, versönlichen und optimistischen Saisonabschluss. Die Trommeln werden allerdings ausnahmsweise mal größtenteils stumm bleiben – nicht aus Protest, wir werden selbstverständlich weiterhin mit Händen und Stimmbändern unser Team unterstützen. Wir wollen einfach mal hören, was der Rest der Wolfsgrube noch zu leisten vermag…
[ratings]
Schlagworte: DVL, VC Wiesbaden, VfB Suhl, Wolfsgrube
27. April 2009 um 22:52 Uhr
Sehr gut geschrieben mal wieder. Da bin ich ja wirklich mal gespannt wer am We noch alles kommt und wie es mit den Händen klappt.
Eigentlich kann man dem Kommentar nix mehr hinzufügen. Nicht alles so schlecht sehen!!! Auf gehts, Aufgeben gilt nicht!